Praestant - Orgelmusik für viele Gelegenheiten

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Notate zum Titel
Praestant


Der Name Praestant stammt aus dem Lateinischen ("praestare") und hat dort recht unterschiedliche Bedeutungen, z. B.:
- sich auszeichnen, übertreffen, überlegen sein
- sich zeigen, anwesend sein, zugegen sein
- sich als etwas zeigen.

Sprachlich handelt es sich quasi um die dritte Person in der pluralen Präsenzform, Praestant bedeutet also auch:
- "sie (die Orgelpfeifen) stehen vor(n)", "sie stehen voran",
- "sie zeichnen (den Orgelprospekt) aus".
Sicher könnten hier auch weitere semantische Überlegungen stehen.

In einer Orgeldisposition bzw. in einem Orgelprospekt sind damit die sichtbaren Pfeifen im Orgelprospekt gemeint. Meistens handelt es sich der Bauart und den Mensuren nach um Prinzipalregister, den eigentlich wichtigsten Registern einer Orgel. Viele Orgelbauer aus alter und neuer Zeit nannten und nennen dieses Register oder diese Register dann auch Praestant.

Sie, die Praestant-Pfeifen, sind sehr wichtig, denn sie sind zusammen mit dem ganzen Prospekt quasi die optische Visitenkarte der ganzen Orgel. Und viele Betrachter eines Orgelprospektes mit seinen Praestant-Pfeifen leiten aus diesem optisch- emotionalen Eindruck bereits ihre ersten Klangerwartungen an die Orgel ab.

Diese große und emotionale Bedeutsamkeit des Orgelprospektes mit seinen Praestant-Pfeifen wird dadurch unterstrichen, dass selbst digitale Orgeln häufig mit einem kleinen Orgelprospekt und stummen Praestant-Pfeifen angeboten werden, hinter denen sich dann die Lautsprecher unsichtbar verbergen.


Dieser optisches Eindruck des Orgelprospektes und damit der Praestantpfeifen ist offenbar so wichtig, dass selbst namhafte Orgelbauer wie z. B. Aristide Cavaillé-Coll auch nicht klingende Praestantpfeifen in den Prospekt gestellt haben, um dahinter - z. B. in St. Sulpice, Paris - den Orgelspieltisch zu verbergen und um ihn so für den Betrachter aus dem unteren Kirchenraum unsichtbar zu machen.


In St. Sulpice (Abbildung oben, unter der Uhr) wird z. B. durch den Orgelprospekt mit seinen stummen Praestantpfeifen ein nicht vorhandenes Rückpositiv vorgetäuscht.
(Vorteil für den Organisten: Er kann durch Sehschlitze zwischen den Praestantpfeifen das Geschehen am Altar beobachten. Video-Kameras mit entsprechenden Bildschirmen gab es ja damals noch nicht.)

Vor allem diese Überlegungen gaben dieser Reihe den Namen Praestant, denn im Grunde hat jede Pfeifenorgel mindestens ein solches Praestant-Register. - Eine Vox Humana dagegen z. B. hat längst nicht jede Orgel.

Der Name Praestant für diese Reihe steht aber auch dafür, dass alle Orgelwerke dieser gegenwärtigen und zukünftigen Ausgaben auf kleinen wie auf großen Orgeln - und natürlich auch auf vielen Digitalorgeln - spielbar sind. 

An dieser Stelle sollen nun Worte des Dankes sagt werden.
Allem voran möchte ich der Dresdener Orgelbaufirma Jehmlich danken, welche uns bei der Auswahl der Orgelphotos sehr unterstützt hat. Ein Besuch auf dieser Internetseite lohnt sich.

Meinen Dank möchte ich an den Heinrichshofen's Verlag in Wilhelmshaven richten, der sich für die Veröffentlichung vieler interessanter Orgelwerke seit Jahrzehnten sehr engagiert und diese Reihe ermöglicht.

Danken möchte ich auch den vielen Schülerinnen und Schülern, die ich bisher im Laufe meines Berufslebens unterrichten durfte. Nach meinen vorsichtigen Schätzungen müssen es weit über 2.500 gewesen sein.
Durch ihre engagierten, positiven oder negativen Feedbacks über meine Auswahl der Unterrichtsgegenstände für den Musikunterricht haben sie mich dazu gebracht, die Musik, ihre affektive Wirklichkeit sowie ihre Wirkungen auf den Menschen nachhaltig zu hinterfragen.
Und mein besonderer Dank gilt nicht zuletzt all denen, die mich durch ihr musisches, musikalisches oder musikantisches Agieren in Konzerten oder im Unterrichten geprägt und damit bis heute wesentlichen Einfluss auf die musikalischen Inhalte der Reihe Praestant haben.

In historischer Reihenfolge möchte ich hier nur wenige für mich bedeutsame Menschen nennen:
Willi Bovenkerk, Clemens Ingenhoven, Heino Schubert und Daniel Roth.

Insbesondere die hier genannten hatten oder haben eines gemeinsam: Ihr Orgelspiel reduziert(e) sich niemals auf die klinisch reine Umsetzung notenbezogener Parameter auf die Tasten.
Vielmehr hatten und haben vor allem diese vier Persönlichkeiten es in bewunderswerter Weise verstanden, die schwarzen Noten auf weißem Papier in wunderbare, musikantische Orgelklänge zu transformieren.

Daniel Roth hat zudem interessante und empfehlenswerte Einspielungen der Orgelwerke César Francks vorgenommen, die im Motette-Verlag Düsseldorf in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erschienen und heute noch im Handel erhältlich sind.
Ebenso findet man von ihm interessante Video-Amateurfilme unter Your Tube im Internet, wie er die große Orgel von St. Sulpice spielt.



Neben dieser Website gibt es noch diese weiteren Veröffentlichungen meiner Autorentätigkeit:

http://www.befluegelt.eu
über ein spezielles Klavier-Literaturangebot für Erwachsene und Wiedereinsteiger

http://www.einfach-klavierspielen.eu
die neue Klavierschule Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, die sich die klavieristischen Klangwelten in kleinen Schritten sicher erschließen wollen

http://www.GKaluza.de
über die Rico-Klavierschule für Kinder ab 5 oder 6 Jahre
sowie über den anschließenden Mittelstufenunterricht

http://www.guenter-kaluza.de
über mich und meine weiteren Aktivitäten

http://www.piano77.de
über mein Klavier-Unterrichtsangebot in Dresden, Dresden Nord (Klotzsche), Radeberg und Langebrück
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Email: mailbox [at] GKaluza.de

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